Home
Jakobsweg
Advent
Termine
Kontakt
Gästebuch

Die zehn Regeln

DIE ZEHN REGELN DER GELASSENHEIT

1. Heute, nur heute werde ich mich bemühen, den Tag zu leben, ohne die Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Heute, nur heute werde ich auf ein zurückhaltendes Auftreten achten: ich werde niemanden kritisieren, ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern - nur mich selbst.

3. Heute, nur heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin - nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.

4. Heute, nur heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich meinen Wünschen anpassen.

5. Heute, nur heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das leibliche Leben notwendig ist, so ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

6. Heute, nur heute werde ich eine gute Tat vollbringen, und ich werde es niemandem erzählen.

7. Heute, nur heute werde ich etwas tun, wozu ich eigentlich keine Lust habe; sollte ich es als eine Zumutung empfinden, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.

8. Heute, nur heute werde ich ein genaues Tagesprogramm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.

9. Heute, nur heute werde ich fest daran glauben - selbst wenn die Umstände mir das Gegenteil zeigen sollten -, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Wett.

10.  Heute, nur heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem freuen, was schön ist, und an die Güte glauben.
 

            »Nimm dir nicht zuviel vor.
            Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten
            an jedem Tag zu jeder Stunde,
            und ohne Übertreibung und ohne Ungeduld.«
                                                     Papst Johannes XXIII.
             

Der französische Außenminister Robert Schuman charakterisierte den damaligen Nuntius Giuseppe Roncalli, den späteren Papst Johannes XXIII., einmal wie folgt: »Er ist der einzige Mensch in Paris, in dessen Gegenwart man geradezu körperlich eine Empfindung von Frieden verspürt.« Gerade der tiefe innere Friede seiner Persönlichkeit war es, der den für alle überraschend zum Papst gewählten Johannes XXIII. die Bürde seines Amtes tragen ließ.
Vor über 40 Jahren stellte er die zehn Regeln der Gelassenheit auf, um die großen Herausforderungen, die an ihn gestellt wurden, zu bewältigen. Diese Regeln sprechen von persönlichem Glück, von seelischem Gleichgewicht, von Zeitplanung, von der Freude am Schönen, von der Bekämpfung der Angst. Im Gegensatz zu vielen heutigen »Lebenshilfen« beschränken sich die Regeln nicht darauf, allein glücklich zu werden, sondern zeigen einen Weg, auch anderen etwas Gutes zu tun. Sie vermitteln ein Programm von Bescheidenheit und Demut, was wir im heutigen Denken oft vermissen. Und vor allem liegt der Schlüssel für den Erfolg der Regeln im Vertrauen auf Gott und nicht nur auf die eigenen Kräfte.
Papst Johannes XXIII. schreibt an anderer Stelle: »Es stimmt: Der Herr gibt dem, der allein auf ihn vertraut, für jedes Wetter die passende Kleidung.« Glaube heißt: Heiterkeit, innere Ruhe und Hingabe an Gott.


Aus „Für das Glück geschaffen.“    ISBN 3-746-1514-5